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- Institut für Musikvermittlung und Musikmanangement der hfm mit dem Zentrum für Musikergesundheit und dem Karrierezentrum (IMD) (3)
- Fachbereich 3 - Komposition/Musiktheorie, Schulmusik/Musikpädagogik, Kirchenmusik, Musikübertragung, Chorleitung (1)
Die FAQ soll als Hilfestellung zur individuellen Ausgestaltung eines Patensystems dienen und ergänzt das „Strategiepapier zu Onboarding von neuberufenen Professor:innen an Musikhochschulen“. Gleichzeitig versteht sich das FAQ als „work in progress“ Sammlung, das dazu einlädt, von den Mitgliedshochschulen inhaltlich ergänzt und konstruktiv weiterentwickelt zu werden.
Ethnie und Nation als semantische Reservoirs virtueller musikbezogener Differenzkonstruktionen
(2019)
Die Videoplattform YouTube spielt eine wichtige Rolle im Rahmen der Mediensozialisation Jugendlicher. Als Nutzer*innen sowie potentielle Akteur*innen haben sie Teil an komplexen Sinnbildungsprozessen, die sich in einschlägigen Kommentarbereichen als temporäre, arbiträre und intermedial formatierte Wissensordnungen konstituieren. Derartige Ordnungen zu dekonstruieren ist von hoher musikpädagogischer Relevanz insofern, als – u.a. mit Lucy Green – angenommen werden kann, dass außerschulischen, informellen Erfahrungsräumen eine zentrale Funktion bei der Ausbildung von Identität und Sozialität zukommt und ihre Kenntnis daher essenziell für die Diskussion musikpädagogischer Perspektiven auf informelles Lernen, interkulturelle Musikpädagogik und digitalbasierten Unterricht ist. Im Beitrag wird ein Kommentarbereich zu einem Amateurvideo mit türkischer Musik auf die in ihm verhandelten Vorstellungen von Ethnizität und Nationalität diskursanalytisch (i. S. v. Reckwitz) untersucht. Ziel ist es dabei, Praktiken der Differenzkonstruktion innerhalb eines relevanten Bereichs jugendkultureller Erfahrungswelten des »Web 2.0« zu beschreiben und zu systematisieren. Auf dieser Grundlage werden musikpädagogische Perspektiven diskutiert mit Blick auf das aufscheinende Spannungsfeld zwischen der beobachteten Wirksamkeit von Grenzziehungen bei der Orientierung in musikalischer Vielfalt auf der einen, dem Anspruch an einen wertschätzenden Umgang mit Differenz im Rahmen eines allgemeinbildenden Musikunterrichts auf der anderen Seite.
In Musik-Blogs wie z. B. rap-n-blues.com, dasschoeneleben.com oder wunschtraumfabrik.de werden stets aufs Neue sehr unterschiedliche und in sich teils heterogene Bilder von einem gelingenden Leben mit Musik generiert, präsentiert, verbreitet und diskutiert. Der vorliegende Beitrag fragt nach den Spezifika ihrer multimedialen Inszenierungs- und Narrationsformen, den in ihnen aufscheinenden Subjektivierungspraktiken sowie ihrer Bildungsrelevanz als einschlägige Foren der Aushandlung musikbezogener Bedeutungszuweisungen im Web 2.0.
(aus dem Vorwort des Herausgebers Peter W. Schatt)
„Dieser Welt von auf Veränderung gerichteten Mythen, Dramen, Opern und Filmen, die auf Bildern beruhen, die Menschen sich von der bestehenden Welt gemacht haben und die ihrerseits Bilder einer anderen, besseren Welt vergegenwärtigen oder anregen, stellt der Beitrag von Malte Sachsse eine Welt von Videospielmusiken gegenüber, in der die Spielenden animiert werden, selbst für das Gute zu kämpfen, indem sie in das Geschehen der Erzählung wie auch der dazugehörigen Musik als Handelnde einbezogen werden. Er zeigt im Rahmen einer diagrammatisch angelegten Kulturreflexion, dass, wodurch und inwiefern die Menschen insbesondere mithilfe der musikalischen Ausgestaltung in den Sog des dramatischen, teils auch mythenhaften Geschehens einbezogen und dabei in die Lage versetzt werden, eine eigene Kultur phantasievoll zu entwickeln – allerdings ohne die Chance zu erhalten, eine ‚kathartische‘ Distanz zu gewinnen. Bemerkenswert ist gleichwohl, wie die Spiele über sich hinausführen und einen eigenen erzählerischen und musikalischen sowie auch einen spezifischen wissenschaftlichen Diskurs stimulieren. Vor dem Hintergrund diesbe- züglicher analytischer Erörterungen entfaltet Sachsse Perspektiven für einschlägige medien- und musikpädagogische Positionierungen bzw. Maßnahmen und macht deutlich, worin deren methodische Zugänge und Anliegen bestehen sollten.“
„Malte Sachsse wendet sich dem Gebrauch von Musik und der musikbezogenen Sozialität im imaginären Raum des Internets zu. Er zeigt, dass speziellen ästhetischen Erfahrungen mit digital vermittelten Inhalten dadurch, dass sie kommunikativ geteilt werden, durchaus eine sinnliche, leibbezogene Relevanz zugewiesen werden kann, sodass sie Funktionen für die Genese bestimmter Kulturen erfüllen können. Dadurch gewinnt er dem zwischen Esoterik und Psychotherapie angesiedelten Approach des ASMR – Autonomous Sensory Meridian Response, einer seit einigen Jahren im Internet vertretenen neuartigen, psychosomatisch-sensuell wirkenden Klang-Praktik – Einsichten zur Funktion des Digitalen für eine ästhetische Wahrnehmung ab, die – anders als in manchen bestehenden, insbesondere musikpädagogischen Positionen berücksichtigt wurde – in hohem Maße auch den Leib involviert. […] Bemerkenswert ist, dass und wie die thematisierten musikalischen Erscheinungen und ihre Funktionen zum übergreifenden Kulturphänomen werden, indem sie als tragendes Mittel im Rahmen der elektronischen Pop-Avantgarde Verwendung finden.“
(Auszug aus dem Vorwort des Herausgebers Peter W. Schatt)
Der Beitrag beschäftigt sich mit ästhetischen und bildungstheoretischen Fragen sowie mit musikdidaktischen Potenzialen, welche sich aus neuartigen medialen Umgangsweisen mit Musik für Jugendliche bzw. den Musikunterricht in der Sekundarstufe ergeben. Musikbezogene (interaktive) Internetportale und Software bieten vielschichtige Partizipationsofferten und schaffen neue virtuelle musikalische Lernwelten. Als Beispiele hierfür werden Web-2.0-Plattformen, Literals, Remixes und Mashups analysiert. Die Diskussion des Partizipationsbegriffs als theoretisches Konstrukt im Spannungsfeld zwischen informellen und formalen Lernszenarien steht im Zentrum des Beitrages. Darauf aufbauend werden mögliche musikdidaktischen Konsequenzen diskutiert sowie Korrelationen zwischen musikbezogener Sozialisation, informellen Aneignungsprozessen und medialer Innovation reflektiert.
In modern pedagogical anthropology the term ‘image’ is often used to describe definitions of ‘man’ and ‘music’ as results of our imagination. Generating images and concepts allows us to make reasonable didactic decisions, but it also reduces the complexity and plurality of the numerous meanings of the terms ‘man’ and ‘music’. This approach especially points out the problems caused by an unquestioned belief in these images: it emphasizes the importance of reflecting on scientific and presci- entific prejudices concerning the supposed ‘nature’, the ‘essence’ or the ‘substance’ of humanity as well as art. A knowledge of the plurality of ways in which former and contemporary authors thought and think about the relations between ‘man’ and ‘music’ is suggested as an important aim of music pedagogic research today.
Musikpädagogisches Denken richtet sich auf das Verhältnis zwischen Menschen und Musiken in der Absicht, es zu verändern und zu ‚verbessern‘. Um dies zu können, muss es komplexe Zusammenhänge handhabbar machen: Es entwirft Bilder als integrale Vorstellungen einer kulturellen, sozialen und anthropologischen Gegenwart und setzt sie mit Bildern von einer wünschenswerten, idealen Zukunft in Beziehung.
Der Prozess der Genese von und der Arbeit mit derartigen Bildern von Menschen und Musiken wird in diesem Buch insbesondere anhand ausgewählter musikpädagogischer Konzeptionen beschrieben und kritisch reflektiert. Dabei wird gezeigt, auf welche Weise systematische Entwürfe von Zielen, Inhalten und Methoden diese Vorstellungen zu einem engen Geflecht aus wissenschaftlichen Analysen, lebensweltlichen Annahmen und impliziten Normsetzungen verdichten.
Die Kenntnis dieser Vorgänge sowie zentraler Motive der Genesis und Verbreitung bildhafter Entwürfe von Menschen und Musiken könnte ein kritisches Verständnis früherer wie gegenwärtiger musikpädagogischer Ansätze orientieren und darüber hinaus neue Perspektiven für zukünftige konzeptionelle Überlegungen entstehen
lassen.
The Zip file contains monophonically rendered sound files used in the source level blending evaluation. The sound samples provided are recorded from a violin ensemble performance at Detmold Concert House as a part of an investigation on the influence of acoustic environment on the impression of blending [1]. DPA 4099 clip-on microphones were used to capture individual violins in the performance. Each sound sample consists of two violin signals that were rendered by downmixing to a monophonic format at 44.1kHz/16-bit depth. The impression of blending between the two violins in each sample was rated by a group of trained listeners, and the results are provided in the description file. Please refer to the publication for more details on the performance of the violin ensemble. Also, please cite the publication if these samples are used for scientific evaluations.
[1] Jithin Thilakan and Malte Kob, “Evaluation of subjective impression of instrument blending in a string ensemble”, Fortschritte der Akustik - DAGA 2021 in Wien, pp. 524-527.
This transcription of the "Twelve Fantasias for Viola da Gamba solo" for marimba is a project of the percussion-department at the Hochschule für Musik Detmold.
The aim of this edition is, while staying as close as possible to the musical source, to offer some explanations and suggestions for performance practice on marimba.
Grundlage dieses Textes ist eine Fragebogenstudie an 11 deutschen Musikhochschulen, die vom Netzwerk Musikhochschulen im Jahr 2018 durchgeführt wurde. Es geht um die Frage, wie die Sänger*innen als Absolvent*innen ihren Weg in das Berufsleben gehen. Der Text befasst sich sowohl mit den Aspekten der Studienzeit (Abschlüsse, Motivation, Tätigkeiten während des Studiums, Berufsziele, Zufriedenheit mit dem Studium), als auch mit dem Berufsleben (Anstellungsarten, Mehrfachtätigkeiten, Verdienst, Zufriedenheit) aus Sicht der Sänger*innen.
Der Text dient als Einführung und Leitfaden für Lehrende zum Thema Evaluation in der Lehre an Musikhochschulen. Das Ziel ist es, Lehrenden eine Handreichung zu geben, passende Methoden für die eigene Lehrevaluation zu finden. Es werden unterschiedliche Konzepte und qualitative sowie quantitative auf Musikhochschulen zugeschnittene Evaluationsmethoden sowie angrenzende Feedbackmethoden (CATs= Classroom-Assesment-Tools) vorgestellt. Es wird anhand von Praxisbeispielen beschrieben, wie diese Methoden in musikhochschulspezifischen Lehr-Lern-Formaten eingesetzt werden können. Ein Schwerpunkt des Textes liegt auf den Methoden der Selbstevaluation, den Besonderheiten der musikhochschulspezifischen Lehr-Lern-Formate sowie einem knappen Überblick über die Methoden der empirischen Sozialforschung. Ziel ist es den Lehrenden eine Idee davon mitzugeben, Evaluation und Lehrentwicklung zusammen zu denken. Der Text enthält Praxisbeispiele und Anregungen von Prof. Dr. Anne Niessen.
Bassoon Directivity Data
(2020)
Analog der demografischen Entwicklung und ihrer öffentlichen Wahrnehmung, wurde der ältere Mensch seit den 1950er Jahren zunehmend als Weiter-Lernender betrachtet (vgl. Kehrer 1952; Veelken 2000; Arnold 2000). Auch musikalisches Lernen wurde, nachweislich seit 1980, mit Gerontologie (Davidson 1980), in der musikpädagogischen Reflexion (Grunenberg 1984 als „musikalische Späterziehung“) und schließlich seit 2005 (Hartogh) als Disziplin Musikgeragogik fokussiert. Zu den bisherigen Untersuchungen allgemeinen musikalischen Lernens im Erwachsenenalter, ergänzt die vorliegende Studie den Aspekt des spezifisch kammermusikalischen Lernens bzw. Praktizierens.
Im Rahmen eines Musizier- und Begegnungswochenendes an der Hochschule für Musik Detmold Ende 2015, wurden aktive Laienmusiker und –musikerinnen (N=19) in ca. 40minütigen Leitfadeninterviews explorativ zu Musizierpraxis, Unterricht, Angebotswünschen, Bedeutungszuweisungen, Musikpräferenzen, Mitmusizierenden, Investitionsbereitschaft und Hürden befragt.
Auffallend zeigte sich die enorme Individualität der Laienmusikerinnen und –musiker sowohl in ihren Motiven, als auch in ihrem Leistungsanspruch und den damit zusammenhängenden Herangehensweisen an ihr Hobby. Der Großteil der Befragten erhielt regelmäßig Unterricht (n=14; wöchentlich n=11), sowohl an einer Musikschule (n=7) als auch privat (n=7). Überrascht hat die Anzahl der Instrumente (bis zu sieben), die von manchen Laien gespielt werden. Fast ein Drittel (n=5) spielte zum Zeitpunkt der Befragung mehr als ein Instrument, fast die Hälfte (n=8) hatte bereits mit mehr als zwei zuvor erlernten Instrumenten wieder aufgehört.
Die jeweilige Kammermusikpraxis, das verwendete Notenmaterial, Auftritte und Ängste, die persönliche Bedeutung des Musizierens, persönliche Ziele, die Selbsteinschätzung der Befragten und weitere Aspekte kammermusikalischen Musizierens erwachsener Laienmusiker werden in dieser Studie mit zahlreichen Interviewzitaten vorgestellt und fügen einen bisher nicht beachteten Blickwinkel der Musikgeragogik auf die mannigfaltige Szene der Kammermusikpraxis im Erwachsenenalter hinzu.