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In Musik-Blogs wie z. B. rap-n-blues.com, dasschoeneleben.com oder wunschtraumfabrik.de werden stets aufs Neue sehr unterschiedliche und in sich teils heterogene Bilder von einem gelingenden Leben mit Musik generiert, präsentiert, verbreitet und diskutiert. Der vorliegende Beitrag fragt nach den Spezifika ihrer multimedialen Inszenierungs- und Narrationsformen, den in ihnen aufscheinenden Subjektivierungspraktiken sowie ihrer Bildungsrelevanz als einschlägige Foren der Aushandlung musikbezogener Bedeutungszuweisungen im Web 2.0.
(aus dem Vorwort des Herausgebers Peter W. Schatt)
„Dieser Welt von auf Veränderung gerichteten Mythen, Dramen, Opern und Filmen, die auf Bildern beruhen, die Menschen sich von der bestehenden Welt gemacht haben und die ihrerseits Bilder einer anderen, besseren Welt vergegenwärtigen oder anregen, stellt der Beitrag von Malte Sachsse eine Welt von Videospielmusiken gegenüber, in der die Spielenden animiert werden, selbst für das Gute zu kämpfen, indem sie in das Geschehen der Erzählung wie auch der dazugehörigen Musik als Handelnde einbezogen werden. Er zeigt im Rahmen einer diagrammatisch angelegten Kulturreflexion, dass, wodurch und inwiefern die Menschen insbesondere mithilfe der musikalischen Ausgestaltung in den Sog des dramatischen, teils auch mythenhaften Geschehens einbezogen und dabei in die Lage versetzt werden, eine eigene Kultur phantasievoll zu entwickeln – allerdings ohne die Chance zu erhalten, eine ‚kathartische‘ Distanz zu gewinnen. Bemerkenswert ist gleichwohl, wie die Spiele über sich hinausführen und einen eigenen erzählerischen und musikalischen sowie auch einen spezifischen wissenschaftlichen Diskurs stimulieren. Vor dem Hintergrund diesbe- züglicher analytischer Erörterungen entfaltet Sachsse Perspektiven für einschlägige medien- und musikpädagogische Positionierungen bzw. Maßnahmen und macht deutlich, worin deren methodische Zugänge und Anliegen bestehen sollten.“
Musik ist körperliche Bewegung – Musik ‚bewegt‘. Das gilt für Musiker/innen ebenso wie für Rezipient/innen. Diesen Umstand machen sich viele ambitionierte Festivals und Konzertveranstalter bei der Entwicklung neuer, ‚auratischer‘ Konzertformate zunutze. So groß das praktische Interesse am Spannungsfeld zwischen Körperlichkeit und Musik scheint, so gering ist die Kenntnisnahme der Musikvermittlungsszene an den Ergebnissen unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen. Dabei bieten neurowissenschaftliche, historiographische und ethnographische Diskurse zahlreiche spannende Ansätze. Ziel dieser Masterarbeit ist es, unterschiedliche disziplinäre Zugänge zur Frage nach dem Zusammenhang zwischen Musikrezeption und Körperlichkeit mit musikvermittlerischem Fokus zu befragen.