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„Ohne Musik, dann kannst du mich sofort in die Anstalt schicken!“ - Musizieren im Erwachsenenalter. Eine empirische Studie mit Laienmusikern zur Praxis des Kammermusizierens ab 55 Jahren

  • Analog der demografischen Entwicklung und ihrer öffentlichen Wahrnehmung, wurde der ältere Mensch seit den 1950er Jahren zunehmend als Weiter-Lernender betrachtet (vgl. Kehrer 1952; Veelken 2000; Arnold 2000). Auch musikalisches Lernen wurde, nachweislich seit 1980, mit Gerontologie (Davidson 1980), in der musikpädagogischen Reflexion (Grunenberg 1984 als „musikalische Späterziehung“) und schließlich seit 2005 (Hartogh) als Disziplin Musikgeragogik fokussiert. Zu den bisherigen Untersuchungen allgemeinen musikalischen Lernens im Erwachsenenalter, ergänzt die vorliegende Studie den Aspekt des spezifisch kammermusikalischen Lernens bzw. Praktizierens. Im Rahmen eines Musizier- und Begegnungswochenendes an der Hochschule für Musik Detmold Ende 2015, wurden aktive Laienmusiker und –musikerinnen (N=19) in ca. 40minütigen Leitfadeninterviews explorativ zu Musizierpraxis, Unterricht, Angebotswünschen, Bedeutungszuweisungen, Musikpräferenzen, Mitmusizierenden, Investitionsbereitschaft und Hürden befragt. Auffallend zeigte sich die enorme Individualität der Laienmusikerinnen und –musiker sowohl in ihren Motiven, als auch in ihrem Leistungsanspruch und den damit zusammenhängenden Herangehensweisen an ihr Hobby. Der Großteil der Befragten erhielt regelmäßig Unterricht (n=14; wöchentlich n=11), sowohl an einer Musikschule (n=7) als auch privat (n=7). Überrascht hat die Anzahl der Instrumente (bis zu sieben), die von manchen Laien gespielt werden. Fast ein Drittel (n=5) spielte zum Zeitpunkt der Befragung mehr als ein Instrument, fast die Hälfte (n=8) hatte bereits mit mehr als zwei zuvor erlernten Instrumenten wieder aufgehört. Die jeweilige Kammermusikpraxis, das verwendete Notenmaterial, Auftritte und Ängste, die persönliche Bedeutung des Musizierens, persönliche Ziele, die Selbsteinschätzung der Befragten und weitere Aspekte kammermusikalischen Musizierens erwachsener Laienmusiker werden in dieser Studie mit zahlreichen Interviewzitaten vorgestellt und fügen einen bisher nicht beachteten Blickwinkel der Musikgeragogik auf die mannigfaltige Szene der Kammermusikpraxis im Erwachsenenalter hinzu.
  • In line with demographic developments and public perception of them, since the 1950s older people have increasingly been regarded as continuing learners (cf. Kehrer 1952; Veelken 2000; Arnold 2000). Musical learning has also been focused on, demonstrably since 1980, with Gerontology (Davidson 1980), in music pedagogical reflection (Grunenberg 1984 as "musical later education") and finally since 2005 (Hartogh) as the discipline of music geragogy. In addition to previous studies of general musical learning in adulthood, this study complements the aspect of specific chamber music learning and practice. During a music-making and encounter weekend at the Hochschule für Musik Detmold at the end of 2015, active amateur musicians (N=19) were interviewed in approximately 40-minute guided interviews exploring music-making practice, teaching, requests for offerings, allocation of meaning, music preferences, fellow musicians, willingness to invest and obstacles. The enormous individuality of the amateur musicians was conspicuous in their motives as well as in their performance demands and the related approaches to their hobby. The majority of the respondents received regular lessons (n=14; weekly n=11), both at a music school (n=7) and privately (n=7). The number of instruments (up to seven) played by some laypersons was surprising. Almost a third (n=5) played more than one instrument at the time of the survey, and almost half (n=8) had already stopped playing more than two previously learned instruments. The respective chamber music practice, the sheet music material used, performances and fears, the personal significance of making music, personal goals, the self-assessment of the respondents and other aspects of chamber music making by adult amateur musicians are presented in this study with numerous interview quotes and add a hitherto neglected perspective of music education on the diverse scene of chamber music practice in adulthood.

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Metadaten
Verfasserangaben:Jonathan D. Misch
URN:urn:nbn:de:hbz:575-opus4-910
Gutachter*in:Reinhild Spiekermann, Heiner Gembris
Betreuer:Reinhild Spiekermann
Dokumentart:Masterarbeit
Sprache:Deutsch
Jahr der Fertigstellung:2018
Datum der Erstveröffentlichung:18.09.2020
Veröffentlichende Institution:Hochschule für Musik Detmold
Titel verleihende Institution:Hochschule für Musik Detmold
Datum der Abschlussprüfung:03.09.2018
Datum der Freischaltung:18.09.2020
Freies Schlagwort / Tag:Musikgeragogik; Laienmusik; Amateurmusik; Kammermusik; Musikpsychologie; Musiksoziologie; Musikpädagogik; Lebenslanges Lernen;
music geragogy; amateur music; chamber music; music psycology; music sociology; music pedagogy; life long learning
Institute:Fachbereich 3 - Komposition/Musiktheorie, Schulmusik/Musikpädagogik, Kirchenmusik, Musikübertragung, Chorleitung
Lizenz (Deutsch):License LogoKeine (es gilt das Urheberrecht)

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