TY - GEN A1 - Misch, Jonathan D. T1 - Musikalische Hochbegabung - Kriterien und Maßstäbe aus der musikalischen Praxis. Eine empirische Studie N2 - Die Frage „Was ist (musikalische) Hochbegabung?“ ist bereits mehrfach im wissenschaftlichen Diskurs gestellt und sowohl mit qualitativen als auch quantitativen Methoden erforscht worden. Bis dato wurden jedoch die Erfahrungswerte von Instrumentallehrern hochleistender Kinder- und Jugendlicher nicht genutzt. Mithilfe leitfadengestützter Experteninterviews am Musikgymnasium Schloss Belvedere, „Hochbegabtenzentrum“ der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar, werden in der folgenden Studie Lehrende (N=11) mit jahrzehntelanger Erfahrung, sowohl im Unterrichten musikalisch Hochbegabter als auch im Einschätzen von Leistungen bei Aufnahmeprüfungen und Wettbewerben, zu konkreten Einzelparametern ihrer persönlichen Theorie musikalischer Hochbegabung befragt. Damit leistet die Studie einen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion über Begabung in der Musik. Die Ergebnisse der qualitativen Interviews sind in fünf Hauptkategorien mit ggf. differenzierenden Unterkategorien gegliedert: außermusikalische Persönlichkeitsfaktoren (Selbstbild, Selbstpräsentation, Willenseigenschaften, Empfindsamkeit, Temperament), weitere außermusikalische Parameter (Motorik, Sozialverhalten, Intelligenz), Motivation Musik, altersüberdurchschnittliche Musikdarbietung (Instrumentaltechnik, Rhythmus, Musikalität, Ausdruck und Leidenschaft, Hörfähigkeit) sowie Begabung oder Fleiß. Die erhobenen Praxistheorien der Experten scheinen sich in manchen Details zu widersprechen, zeigen musikalische Hochbegabung aber insgesamt betrachtet durchgehend als einen multifaktoriellen Komplex, der sich in Verbindung mit den individuellen Persönlichkeiten sehr unterschiedlich ausprägt. Einzelfaktoren sind beispielsweise starke Selbstkritik, ein durch Leistung bestimmtes Selbstbild, ein hohes Präsentationsbedürfnis und „gesunder Ehrgeiz“. Zielstrebigkeit, Fleiß und Wille sowie Konzentrationsfähigkeit werden von den Experten bei als „hochbegabt“ bezeichneten Kindern und Jugendlichen sowohl beobachtet, als auch als unverzichtbar für die optimale Entwicklung des bereits gezeigten Potenzials in der Zukunft angesehen. Weiterhin nennen die Experten die Entwicklung von Gefühlstiefe, den Ausdruckswillen bzw. das Temperament, die Motorik und die Liebe bzw. Hingabe zur Musik und zum Instrument. Eine hohe soziale Flexibilität (z. B. viel alleine üben, aber mit anderen proben), Empathie, divergierendes Konkurrenzempfinden, wache Wahrnehmung, eine hohe Lerngeschwindigkeit und Intelligenz, eine umfassende Kreativität (z. B. eigene Gestaltung/Interpretation), große Motivation und einen starken Willen beobachten die Experten ebenfalls immer wieder bei solchen Schülern. Ein besonders starkes Bedürfnis nach Musik bzw. musikalischen Ausdrucksweisen sowie altersüberdurchschnittliches Interesse an Musik ist für manche Experten der entscheidende Unterschied zwischen „musikalischen“ und „musikalisch hochbegabten“ Kindern. Einen entscheidenden Hinweis und willkommene Bestätigung ihrer Prognose musikalischer Hochbegabung sehen die Experten in der altersüberdurchschnittlichen Leistung, die Kinder und Jugendliche beispielsweise bei Wettbewerben erbringen. Einzelne konkrete Erwartungen der Experten an die Instrumentaltechnik, die Werkauswahl und eine musikalische Darbietung von 10- und 16jährigen musikalisch Hochbegabten stellt die Studie in eigenen Tabellen zusammen. Dem Phänomen des sogenannten Absoluten Gehörs messen die Befragten keine große Bedeutung bei. Außerdem betont ein Großteil der Befragten die Multifaktorialität (musikalischer) Hochbegabung und die damit einhergehende Bedeutungslosigkeit von Einzelparametern. Fleiß (und die daraus folgende Expertise) wird in der Praxistheorie der meisten befragten Experten als entscheidend für die weitere musikalische Laufbahn genannt. Im musikalischen Ausdruck einer Darbietung ist nach Aussage einzelner Experten jedoch der Unterschied zwischen „reinem Fleiß“ und „(Hoch-) Begabung“ zu erkennen. Zur zahlenmäßigen Verteilung von „Hochbegabten“, „Fleißarbeitern“ und „Überforderten“ an der eigenen Institution gibt es z. T. grundverschiedene Ansichten. N2 - What exactly is giftedness in music? This question is frequently raised in scientific discourse and has been answered in part by qualitative and quantitative research. In the past, however, the empirical experience of music teachers of highly skilled children and young people has not been given its due consideration. This study involved music teachers (N=11) at the Schloss Belvedere School of Music, the centre for highly gifted children of the Franz Liszt University of Music in Weimar, who have decades of experience in teaching musically highly gifted children and evaluating performances in entrance exams and competitions. They were asked in detail about concrete aspects of their personal theories of giftedness in music. This study seeks thus to contribute to an objective debate about giftedness in music. The results of the qualitative interviews are divided into five main categories, which are in turn split into subcategories, as appropriate. The categories are non-musical personality-related factors (such as self-image, self presentation, traits of volition, sensitivity, temperament), further non-musical parameters (such as motor skills, social behavior, intelligence), music motivation, above-average musical performance for their age (technique, rhythm, musicality, expression and passion, auditory ability) as well as talent and diligence. The various personal theories of the experts gleaned from observation and recorded in this survey may seem to contradict each other in some details, but taken as a whole they show giftedness in music as multi-factor complex that develops very differently in conjunction with individual personalities. Single factors are, for example, strong self-criticism, a self-perception based on performance, a pronounced need for presentation and “healthy ambition”. Single-mindedness, diligence and will plus an ability to concentrate are qualities that are observed by experts among children and adolescents identified as “highly gifted” and indeed considered essential for the ideal ongoing development of acknowledged potential. Other significant qualities listed by the experts are the development of emotional depth, the will to express or temperament, motor skills and a love of or devotion to music and their instrument. A high degree of social flexibility (e.g. to practice alone a lot but also “know” how to rehearse with others), empathy, a diverging sense of competition, good perceptive skills, high intelligence and speed of learning, broad creativity (e.g. own expression/interpretations), a high level of motivation and a strong will are also consistently observed by the experts among such students. A particularly pronounced need for music and musical expression, plus an above-average interest in music for their age, is for some experts the crucial difference between children who are just “musical” and these who are “musically highly gifted”. The experts see children and youth performing at an above-average level for their age, such as in competitions, as crucial evidence and validation of their prognosis of giftedness in music. This research collates individual, precise expert expectations with respect to instrumental technique, level of selected works and musical performance of musically highly gifted 10- and 16-year-olds in tabular form. The phenomenon of “perfect pitch” is only marginally significant for respondents. Furthermore a majority of respondents emphasize the multiplicity of factors that make up musical giftedness and consequently the irrelevance of individual parameters. The experts name diligence (and the resulting expertise) as a crucial factor for a further career in music. According to individual experts, only aspects of musical expression of a performance let one recognize a difference between “sheer diligence” and “outstanding talent”. The experts have very different views, however, about the spread of numbers of “highly gifted talents”, “diligent hard workers” and the “overstretched” at their own school. KW - Musikalische Hochbegabung KW - Hochbegabung KW - Talent KW - Wunderkind KW - Expertise KW - Musikalität KW - musically giftedness KW - high performer KW - talent KW - highly gifted KW - child prodigy Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:hbz:575-opus4-645 ER - TY - THES A1 - Hoenen, Monika T1 - Hin und Weg! Magische Momente und ihr Entstehen in den Jugend-Klassik-Projekten "KLASSIKhautnah" - "Rhapsody in School" - "SPANNUNGEN:Spontan" N2 - Magische Momente und ihr Entstehen in den Jugend-Klassik-Projekten KLASSIKhautnah - Rhapsody in School - SPANNUNGEN:Spontan Was geschieht in magischen Momenten? Gibt es Faktoren, die ihr Entstehen begünstigen? Birgt Musik möglicherweise ein empathisch-sinnliches Wissen über Wirklichkeitserfahrung und Identitätsfindung – sowohl als Ausdruck als auch als ästhetische Form, die ähnlich assoziativ organisiert ist wie das menschliche Gehirn. Welche Erkenntnisse gibt es hierzu in der Neurokognitionsforschung? Es werden Zusammenhänge erschlossen und Fragen beleuchtet, die vor allem musikvermittlerisch angelegte Konzert-Konzeptionen im Hinblick auf das Ermöglichen magischer Momente inspirieren können. Im zweiten Teil werden auf der Grundlage der gewonnenen Kriterien drei Musikprojekte vorgestellt, deren Konzepte auf die Entstehung magischer Momente ausgerichtet sind. N2 - Blown a magical way! Magical moments and how they are created in the following classical music projects for young people: KLASSIKhautnah - Rhapsody in School - SPANNUNGEN:Spontan What happens in magical moments? Are there factors conducive to their creation? Is there something to music, which possibly develops an empathic and sensual awareness as to certain experiences of reality and finding one´s own personal identity. And is music organised in a similarly associative way as the human brain - in its expression as well as in its aesthetic form? Is there scientific evidence in neurocognition research? Contexts will be opened up and questions considered which might support inspiration of how to create magical moments in music-education-concerts. Based on the criteria worked out, in the second part of this study three successful music projects will be presented whose aim it is to create magical moments. KW - KLASSIKhautnah KW - Rhapsody in School KW - Flow KW - Education Projekt KW - Neurokognition KW - Kammermusikfest SPANNUNGEN Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:hbz:575-opus4-409 ER - TY - THES A1 - Rademacher, Wiebke T1 - „Musik wie sie will“? Überlegungen zur Körperlichkeit erwachsener Rezipient/innen in klassischen Konzertformaten N2 - Musik ist körperliche Bewegung – Musik ‚bewegt‘. Das gilt für Musiker/innen ebenso wie für Rezipient/innen. Diesen Umstand machen sich viele ambitionierte Festivals und Konzertveranstalter bei der Entwicklung neuer, ‚auratischer‘ Konzertformate zunutze. So groß das praktische Interesse am Spannungsfeld zwischen Körperlichkeit und Musik scheint, so gering ist die Kenntnisnahme der Musikvermittlungsszene an den Ergebnissen unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen. Dabei bieten neurowissenschaftliche, historiographische und ethnographische Diskurse zahlreiche spannende Ansätze. Ziel dieser Masterarbeit ist es, unterschiedliche disziplinäre Zugänge zur Frage nach dem Zusammenhang zwischen Musikrezeption und Körperlichkeit mit musikvermittlerischem Fokus zu befragen. KW - Körper KW - Musik KW - Musikvermittlung KW - Spiegelneuronen KW - Hören KW - Körperlichkeit KW - Bewegung KW - Emotion KW - Rezeptionen KW - Popmusikforschung KW - Musikpädagogik KW - 19. Jahrhundert KW - Interdisziplinarität KW - Emotionsforschung KW - Visualisierung KW - Klassische Musik KW - Bürgerlichkeit Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:hbz:575-opus4-191 ER - TY - THES A1 - Stegner, Isabel T1 - Junge Zaungäste im Orchesteralltag : Probenbesuche für Schüler und die Vorbereitung darauf - Vergleich ausgewählter Modelle N2 - Schon seit vielen Jahren wird die Öffnung von Proben für Schüler als vermeintlich unkompliziertes Modell betrachtet, um jungen Leuten klassische Musik nahe zu bringen. Tatsächlich lässt ein schlecht geplanter Probenbesuch jedoch oft gelangweilte Schüler und entnervte Musiker zurück. Die vorliegende Arbeit stellt vier bewährte Probenbesuchs-Modelle aus dem Berliner Raum vor und untersucht ihre Voraussetzungen und Ziele. Als Fazit werden zahlreiche inhaltliche, organisatorische und orchesterpolitische Faktoren herausgearbeitet, die für das Gelingen des Formats "Probenbesuch" von Bedeutung sind und bei der Entwicklung eines solchen Modells unbedingt beachtet werden sollten. KW - Probenbesuch KW - Musikvermittlung im Orchester KW - Komische Oper Berlin KW - Berliner Philharmoniker KW - Staatskapelle Berlin Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:hbz:575-opus4-108 ER -